Der schwächelnde Nachbar - Bulgarien zwischen Ungarn und Byzanz in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts
Den Anlass für diesen kurzen Überblick bildeten die archäologischen Funde von Schaftdornpfeilspitzen mit rhombisch geformtem Blatt in der inneren Stadt von Pliska und an anderen Orten Bulgariens. Die Zuweisung dieser Pfeilspitzen zu den Ungarn lenkte den Blick auf eine erneute Sichtung der bereits u...
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Szerző: | |
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Dokumentumtípus: | Könyv része |
Megjelent: |
2014
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Sorozat: | Acta Universitatis Szegediensis : Opuscula Byzantina
11 A Kárpát-medence, a magyarság és Bizánc = The Carpathian basin, the Hungarians and Byzantium 11 |
Kulcsszavak: | Bulgária története - 10. sz. |
Tárgyszavak: | |
Online Access: | http://acta.bibl.u-szeged.hu/71535 |
Tartalmi kivonat: | Den Anlass für diesen kurzen Überblick bildeten die archäologischen Funde von Schaftdornpfeilspitzen mit rhombisch geformtem Blatt in der inneren Stadt von Pliska und an anderen Orten Bulgariens. Die Zuweisung dieser Pfeilspitzen zu den Ungarn lenkte den Blick auf eine erneute Sichtung der bereits unter anderen Gesichtspunkten ausführlich behandelten Schriftquellen zu ungarischen Einfällen nach Bulgarien. Während das am deutlichsten zum Vorschein tretende Beispiel ohne Zweifel der Ungarneinfall im Rahmen des Kriegs Symeons des Großen.mit Byzanz 894-896 bildet, lohnt sich auch ein Blick auf die Berichte über Ungarneinfälle im weiteren Verlauf des 10. Jahrhunderts. Von ihrer neuen Heimat aus wandten sich die Ungarn in den nächsten Jahrzehnten nach Westen. Erst der Tod Symeons öffnete den Ungarn wieder den südöstlichen Balkanraum, wobei sie mehrere Male bis nach Byzanz gelangten. Inwieweit Bulgarien betroffen war, lässt sich nur vermuten, jedoch ist davon auszugehen, dass Bulgarien weitaus öfter von den Ungarn heimgesucht wurde, als es sich aus den byzantinischen Quellen erschließen lässt, da Letztere nur diejenigen Einfälle registrierten, die bis vor die Mauern Konstantinopels kamen. Zar Peter könnte durchaus versucht haben, sich mit Tributzahlungen Verschonung zu erkaufen, vielleicht sah er sich tatsächlich auch dazu gezwungen, den Ungarn freien Durchzug auf byzantinisches Territorium zu ermöglichen, wenn man seine Reaktion auf den vorwurfsvollen Brief des Nikephoros Phokas auf diese Weise deuten möchte. Schließlich scheint dieser Brief aber vor allem Eines zum Ausdruck zu bringen, dass Bulgarien zu jener Zeit nicht in der Lage war, die Ungarneinfälle wirksam abzuwehren. Das Erste Bulgarische Reich wankte unter dem Druck der Rus und Byzantiner, bevor es Jahrzehnte später zerfallen sollte. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus lohnend, sich die Frage zu stellen, inwieweit die Ungarneinfälle des 10. Jh. zur folgenschweren Schwächung des Ersten Bulgarischen Reiches beigetragen haben. |
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Terjedelem/Fizikai jellemzők: | 367-382 |
ISBN: | 978-963-306-298-2 |