A formuláskönyv és a leveleskönyv határán az Országos Széchényi Könyvtár Fol. Lat. 1656. számú kézirata /

A tanulmány a hazai medievisztikában hosszú időn át elhanyagolt formuláskönyvek kutatásához járul hozzá új adatokkal. Rövid historiográfiai bevezetést követően egy az Országos Széchényi Könyvtárban fellelhető formulárium-kéziratot mutat be, amely nagyszámú kiadatlan Jagelló-kori oklevelet tartalmaz....

Teljes leírás

Elmentve itt :
Bibliográfiai részletek
Szerző: Mikó Gábor
Dokumentumtípus: Cikk
Megjelent: University of Szeged, Magyar Medievisztikai Kutatócsoport Szeged 2019
Sorozat:Acta Universitatis Szegediensis : acta historica 144
Kulcsszavak:Oklevéltan - magyar - középkor, Oklevelek - középkor - magyar
Online Access:http://acta.bibl.u-szeged.hu/66971
Leíró adatok
Tartalmi kivonat:A tanulmány a hazai medievisztikában hosszú időn át elhanyagolt formuláskönyvek kutatásához járul hozzá új adatokkal. Rövid historiográfiai bevezetést követően egy az Országos Széchényi Könyvtárban fellelhető formulárium-kéziratot mutat be, amely nagyszámú kiadatlan Jagelló-kori oklevelet tartalmaz. A műfajt képviselő kódexekben rejlő feltáratlan oklevelek fontossága mellett a formulás- és leveleskönyvek terminológiájának problémáira is felhívja a figyelmet. Der Beginn der Forschungsgeschichte ungarischer Formularbücher liegt über zweihundert Jahre zurück. Es war der berühmte Historiker, Martin Georg Kovachich, der im Jahr 1799, in einem bis heute grundlegenden Beitrag (Formulae solennes styli in cancellaria … Regni Hungariae olim usitati) die Aufmerksamkeit der Historiker auf dieses Quellenmaterial gelenkt hatte. In dem Buch gab er zum einen den Text mehrerer mittelalterlicher Formularien in extenso heraus, zum anderen publizierte er die Inhaltsverzeichnisse jener Bände, deren Texte er im Rahmen seiner Arbeit nicht abdrucken konnte. Die moderne Terminologie zur Klassifizierung und Untersuchung des Quellentyps in der ungarischen Historiographie wurde vom Rechtshistoriker György Bónis in den 1970-er Jahren elaboriert. An seiner Methodik ist bis heute nichts geändert worden; in der Einleitung der Textausgabe des sog. Nyási-Formularbuchs, die 2018 erschien, wurde die Einteilung von Bónis rekapituliert und wiederholt. Eine andere Quellengruppe, die der sogenannten Briefbücher, hat auch eine lange Forschungsgeschichte hinter sich. Die Herausgeber derartiger Handschriften unterstrichen mehr als einmal die Ähnlichkeit, die zwischen den Brief- und Formularbüchern bestanden haben soll. Das Hauptargument hierfür war die Tatsache, dass die Mehrzahl der Briefe in den Briefbüchern nicht in Originalform, sondern als standardisiertes Textmuster erscheint. Als 2008 eine der wichtigsten Briefsammlungen des Königs Matthias Corvinus, der sogenannte Kodex von Hédervár, in Faksimile-Form veröffentlicht wurde, hob der Verleger mit Nachdruck hervor, dass die Handschrift ursprünglich die Funktion eines Formulariums besessen haben dürfte. Trotz alldem hat die ungarische Formularbuch-Forschung, die nach wie vor auf der angesprochenen Klassifizierung von Bónis fußt, die Briefsammlungen nie einer gründlichen Analyse unterzogen. Aufmerksam auf die Problematik wurde ich während des Studierens der Handschrift Fol. Lat. 1656. der Ungarischen Nationalbibliothek. Der Kodex ist in der BriefbuchForschung seit langem bekannt, wurde er jedoch als Formularbuch noch nie registriert. Fest steht es, dass die Handschrift eine Menge standardisierte Brieftexte beinhaltet, aber daneben auch Urkundenvorlagen. Die Schriftstücke stammen größtenteils aus der zweiten Hälfte des 15. und aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die unbekannten Editoren, die die Texte zusammengetragen und in die Handschrift kopiert hatten, hielten die Brief- und die Urkundenformeln sichtbar nicht auseinander. Das Ziel muß nämlich das gleiche gewesen sein: den Mitarbeitern verschiedener Kanzleien Textmuster zur Verfügung zu stellen. Aufgrund all dessen stellt sich die folgende Frage: Ist die Formularbuch-Klassifizierung von Bónis auch in der Zukunft eine Anwendung wert, oder ist es möglich, durch das Einbeziehen der Briefbücher die Grenzen des Formularbuch-Begriffs – bezogen auf das Mittelalter – auszudehnen oder zu präzisieren? Ich bin der zweiten Auffassung. Ein Teil jener Handschriften, die bei einer entsprechenden Untersuchung in Betracht zu ziehen sind, enthält Urkunden- sowie Briefvorlagen, die belegen, dass die beiden Quellentypen von den Formularbuch-Editoren nicht als unterschiedliche Gattungen aufgefasst wurden. Es mussauch angesprochen werden, dass selbst die Einteilung von Bónis zum Teil unfolgerichtig ist. Schlussendlich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sowohl die in den erwähnten Handschriften auffindbaren Briefe und als auch die Urkunden die von verschiedenen Kanzleien ausgesandten Aktenmaterialien aufbewahren und widerspiegeln. Die Originalexemplare der Brief- und Urkundenvorlagen sind zum größten Teil verloren gegangen. The study contributes new data to formularies that were long-neglected in Hungarian medieval studies, advancing research on them. The short historiographic introduction is followed by the presentation of a formulary-manuscript, available in the National Széchényi Library, which comprises a large number of unpublished charters from the Jagiellonian Era. In addition to the importance of the undiscovered charters hidden in the codices representing the genre, the paper draws attention to the terminology issues in the formularies and letter books.
Terjedelem/Fizikai jellemzők:83-93
ISSN:2676-9832