A népi történelemszemléletről felsőboldogfalvi történeti néphagyomány ma és Orbán Balázs idejében /

Ziel der folgenden Untersuchung ist der Vergleich der heutigen historischen Sagen eines siebenbürgischen Dorfes, der Gemeinde Felsőboldogfalva (Komitat Maros, das ehemalige Komitat Udvarhely, heute in Rumänien) und den Überlieferungen, die der Erforscher von Siebenbürgen, Balázs Orbán in seinem 1868...

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Szerző: Zsigmond Győző
Dokumentumtípus: Cikk
Megjelent: 1995
Sorozat:Acta Universitatis Szegediensis : sectio ethnographica et linguistica = néprajz és nyelvtudomány = étnografiâ i azykoznanie = Volkskunde und Sprachwissenschaft 36
Kulcsszavak:Néphagyomány - magyar
Tárgyszavak:
Online Access:http://acta.bibl.u-szeged.hu/3766
Leíró adatok
Tartalmi kivonat:Ziel der folgenden Untersuchung ist der Vergleich der heutigen historischen Sagen eines siebenbürgischen Dorfes, der Gemeinde Felsőboldogfalva (Komitat Maros, das ehemalige Komitat Udvarhely, heute in Rumänien) und den Überlieferungen, die der Erforscher von Siebenbürgen, Balázs Orbán in seinem 1868 erschienenen Buch veröffentlichte. Es wird nicht nur den Spuren der Veränderungen in der Überlieferung nachgegangen, sondern auch die Auswirkungen des populären Buches von Orbán auf die mündliche Tradition untersucht. Unter den 65 veröffentlichten Texten lassen sich neben den einfachen Aussagen (dite) Herkunfts-, Kriegs- und Heldensagen, sowie prähistorische und mit bestimmten Orten verbundene Sagen feststellen. In ihnen offenbart sich die Geschichtsauffassung der Einwohner, sie halten diese Geschichten für wahr. Im Vergleich zu den am Ende des vorigen Jahrhunderts publizierten Texten stehen die heutigen Fassungen viel näher zur Realität. Sie spielen eine bedeutende Rolle bei der Bewahning, Aufrechtelhaltung und Verstärkung des historischen Bewußtseins der Ungarn, indofern die heutige Jugend im Unterricht nur die rumänische Geschichte lernt. In den stark lokal verbundenen Texten erscheint ältere und jüngste Vergangenheit miteinander verschmolzen. Infolge des spezifischen Zeitverständnisses stehen die weit und weniger weit zurückliegenden Geschehnisse ebenfalls gegenwartsnah da. Diese Tatsache weist darauf hin, daß die Erinnerung kein Selbstzweck sondern aus irgendeinem Grund immer aktuell ist. In den Überlieferungen kommt als Gedanke oft die Angst um die Freiheit vor, es sind aber kaum bemerkbare Spuren der Adelsfeindlichkeit zu finden. Von den großen Gestalten der ungarischen Geschichte erscheinen in den Sagen Rákóczi Ferenc (Fürst von Siebenbürgen, Anfuhrer des Freiheitskampfesgegen die Habsburgerzwischen 1703 -1711),König Matthias (15. Jahrhundert), Sándor Petőfi (Dichter des 19. Jahrhunderts), Attila und Buda (Hunnenkönig und sein Bruder) und Königin Elisabeth (die Frau von Franz Joseph I.) vor. (Die Aufzählung zeigt eine Reihenfolge aufgrund der Häufigkeit des Vorkommens.) Neben diesen Gestalten lernen wir auch lokale Helden kennen, die sowohl im Werk von Balázs Orbán als auch in den heutigen mündlichen Erzählungen als positive Figuren erscheinen. Die märchenhaften Züge der Texte aus dem vorigen jahrhundert sind bis heute verblichen, für die neuen Texte ist eine Prägnanz und gewisse Wortkargheit charakteristisch. In der untersuchten Gemeinde ist aber eine reiche und farbenprächtige Glaubenswelt lebendig. Das Bild der historischen Vergangenheit in den Sagen zeigt ein düsteres, dunkles, grausames Schicksal, in dem die Gemeinde oft äußeren Mächten ausgeliefert ist. Die Kinder und Jugendlichen kennen diese historische Tradition kaum, sie lebt in der Welt der Erwachsenen, die sie pflegen und hochschätzen. Die Erinnerungen an die Weltkriege, an die Zeit der gewaltsamen Kollektivierung und an die Grausamkeiten der Ceau§escu-Ära erleben in unseren Tagen langsam die Umformung in Sagen und gehen damit in die historische Tradition ein.
Terjedelem/Fizikai jellemzők:85-103
ISSN:0586-3716