Márton-napi mustkeresztelés a Lendva-vidéken

Der Ursprung traditionell zu sein scheinender Festtage und Bräuche ist oft nicht in der weit zurückliegenden Vergangenheit zu suchen; häufig sind solche Riten und Bräuche im Ergebnis eines gar nicht so alten, bewussten Schaffungsprozesses entstanden. Mit der Beschreibung eines Brauches der heutzutag...

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Szerzők: Mód László
Simon András
Dokumentumtípus: Cikk
Megjelent: 2000
Sorozat:Acta Universitatis Szegediensis : sectio ethnographica et linguistica = néprajz és nyelvtudomány = étnografiâ i azykoznanie = Volkskunde und Sprachwissenschaft 40
Kulcsszavak:Néprajz - magyar, Ünnepi szokások - magyar
Tárgyszavak:
Online Access:http://acta.bibl.u-szeged.hu/3859
Leíró adatok
Tartalmi kivonat:Der Ursprung traditionell zu sein scheinender Festtage und Bräuche ist oft nicht in der weit zurückliegenden Vergangenheit zu suchen; häufig sind solche Riten und Bräuche im Ergebnis eines gar nicht so alten, bewussten Schaffungsprozesses entstanden. Mit der Beschreibung eines Brauches der heutzutage im Zusammenhang mit der Weinbaukultur der ungarischen Diaspora in der Lendva-Region (einst Teil des historischen Komitats Zala - heute Slowenien) existierenden und sich entfaltenden Festbräuche möchten wir den Leser mit einem besonderen Beispiel der neueren Traditionsbildung, mit der Most- oder Weintaufe am Martinstag bekannt machen. Sankt Martin ist einer der Heiligen, die zu ihren Lebzeiten nichts mit dem Wein zu tun hatten, aber sein Festtag (11. November) fällt mit der Zeit der Äusgärung des Mostes und des neuen Weines zusammen. Das wird wohl der Grund für die Entstehung der Bräuche um den Wein am Martinstag gewesen sein. Die Mosttaufe zu Martini hat sich in den ungarischen Dörfern der LendvaRegion in der ersten Hälfte der 1990er Jahre auf slowenischen Einfluss verbreitet. Die Festlichkeiten werden in der Regel von örtlichen Winzergenossenschaften veranstaltet; der scherzhafte Ritus wird aber auch von einigen Weinbauern im eigenen Keller durchgeführt. Die Mosttaufe zu Martini ist der Gattung nach ein dramatisiertes Laienspiel. Die Hauptdarsteller sind Bischof Martin, seine zwei Ministranten und der - das zu taufende Most symbolisierende - Weinbauer selbst. Die Festlichkeiten beginnen schon Tage vor Martini und dauern auch Tage danach an mehreren Schauplätzen fort: auf dem Weinberg, in Gaststätten und Dorfgemeinschaftshäusern. Das Mosttaufen am Martinstag kann als seine Art Übergangsritus gedeutet werden, der den Übergang aus einem Zustand (Most) in einen anderen (neuer Wein) sichert. Der ungetaufte Most ist für menschlichen Genuss „ungeeignet". Trotz der profanisierten Form dürfte der Ritus früher als „religiöse Sicherung" in der kritischen Zeit des „Werdens" des neuen Weines eine wichtige Rolle gespielt haben. Nach dem analysierenden Teil unseres Aufsatzes folgen drei Textversionen des Mosttaufens zu Martini.
Terjedelem/Fizikai jellemzők:311-325
ISSN:0586-3716